Die verholzten Halme des Bambus sind sehr hart und übertreffen damit die meisten in Europa heimischen Harthölzer. Dabei ist er wegen seiner Hohlräume sehr leicht und überaus flexibel.
In Asien stellte man aus Bambus schon immer Möbel, Bodenbeläge, ganze Häuser, Städte und Brücken her. Bambushäuser sind übrigens sehr Erdbebenresistent.
Große Teile der Hauptstadt von Siam schwammen beispielsweise auf Bambusflößen, der 70m breite Min-Fluss im chinesischen Setschun wird seit 1000 Jahren von einer Bambusbrücke überspannt. Legendär sind auch die Bambusgerüste, die allerdings auch in Asien weniger werden, da modernere Verfahren auf dem Vormarsch sind.
Der einzige Nachteil des Bambus ist seine geringe Resistenz gegen Insekten- und Pilzbefall oder Feuchtigkeit. Das versucht man leider oft durch gewaltigen Chemikalieneinsatz auszugleichen. Um Rissbildung bei Verwendung ganzer Halme zu vermeiden muss der Bambus vorsichtig und aufwändig getrocknet werden.
Während Bambus in Asien immer das Material der Armen war, ist es hierzulande ein sehr exklusiver Baustoff, der meist im Innenausbau oder fü Gartenmöbel eingesetzt wird.
Verwendet wird hier selten der Bambushalm in seiner ursprünglich runden Form. Vielmehr kommen aus Bambusstreifen gefertigte Plattenbaustoffe zum Einsatz. Diese lassen sich wie jedes Holz zu Möbeln verarbeiten und zeichnen sich durch hohe Festigkeit und eine schöne Oberflächenoptik aus.
Eingesetzt werden Bambusplatten auch im LKW-Bau oder zunehmend als sehr widerstandsfähiges Bambusparkett. Bambus bietet sich auch als Ersatz für Tropenholz an, welches meist illegal geschlagen wird, nur sehr langsam nachwächst und daher nicht empfehlenswert ist.
Bambusstaub wird als Verstärkung in Verbundwerkstoffen und gar in Beton eingesetzt und ersetzt hier teilweise Zusatzstoffe auf Erdölbasis.