Die Frage nach dem Warum ist beim Bambus anders zu beantworten als bei anderen Pflanzen. Denn der Grund, unschöne und verformte Wucherungen entfernen zu müssen, liegt bei der Bambus eigentlich nicht, oder nur in Ausnahmefällen, vor. Doch zur Erhaltung einer erwünschten Dichte ist es ratsam, manchmal einzugreifen. Dabei sind jedoch verschiedene Aspekte zu beachten:
1. Schneiden vor dem jährlichen Austrieb
Im Frühling, noch ehe der Bambus zum Austreiben beginnt, ist Hand anzulegen. Ansonsten ist die größte Mühe umsonst. Dazu sind die Monate März und April ins Auge zu fassen – der genaue Zeitpunkt ist regional unterschiedlich. Im nördlichen Deutschland hingegen kann das beste Timing auch erst gegen Ende Mai gegeben sein.
2. Wenn Nachschnitt – dann zeitlich begrenzt
Während es zumindest nicht schadet, im Sommer einen Nachschnitt vorzunehmen, sieht dies im Herbst schon ganz anders aus. Wer nach Juli noch unbedingten Veränderungsbedarf verspürt, sollte sich auf das Stutzen langer Spitzen reduzieren.
3. Alte Halme nicht ganz eliminieren
Wer die alten Halme nicht sehen möchte, sollte ihre Stützfunktion nicht vergessen: Maximal ein Drittel dessen Länge darf entfernt werden. Diejenigen, welche sich zu Boden neigen, sollten nur an den Spitzen in ihrer Länge reduziert werden. Wer dünne, alte Triebe gänzlich entfernen will, schafft Platz für kräftigen Nachwuchs.
4. Frostbeschädigte Halme: Abwarten!
Wenn die Blätter auch völlig zerstört scheinen, sollte nicht verkannt werden, dass in den meisten Fällen innen noch Leben vorhanden ist. Man sollte nicht die Geduld verlieren – denn Bambus erfriert nur äußerst selten. Erst dann, wenn sich neue Blätter gebildet haben, sind die abgestorbenen Triebe zu entfernen.